Auf das fast vollständig erhaltene und in dieser Hinsicht europaweit einzigartige mittelalterliche Verteidigungssystem der Stadt ist Culm besonders stolz. Die Wehrmauern mit den anliegenden Befestigungen entstanden in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts und wurden im Laufe der Jahrhunderte mehrmals modernisiert. Sie umgeben die gesamte Culmer Altstadt. Ihre Gesamtlänge beträgt 2270 Meter. Das entspricht 90% der ursprünglichen Länge. Die Mauern verstärkten mit einem Dach versehene Türme und 25 oder 27 Basteien, von denen bis heute 23 erhalten geblieben sind. Culm besaß darüber hinaus sieben Stadttore, denen das Schicksal leider nicht gnädig war. Im 19. Jahrhundert wurden sie nämlich überwiegend abgebrochen. Überdauert haben nur zwei Stadttore, nämlich das Graudenzer Tor und das Merseburger Tor (noch im Mittelalter in eine Bastei umgebaut). Das abschließende Element der Befestigungen bildeten Gräben, die sich in verhältnismäßig flachen Bereichen (Ost- und Westteil der Stadt) befanden.
Seit mehreren Jahren werden die Wehrmauern schrittweise instand gesetzt. Als Teil des wertvollen historischen Erbes der Stadt haben sie endlich eine angemessene Pflege erfahren (Projekt „Revitalisierung der architektonischen Sehenswürdigkeiten der Stadt Culm”). Die Arbeiten laufen noch, aber erste Ergebnisse kann man bereits erkennen. Ich denke, dass wir schon bald ohne Hindernisse einen schönen Spaziergang entlang der Stadtmauer unternehmen können.
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